Spitzensport – Berufliche Karriere – Persönliche Interessen: Alles im Einklang

Was macht ein/e Spitzensportler/in der Polizei eigentlich? Wie kann man sich die Kombination zwischen Dienst und professionellem Sport vorzustellen?

Für einen Einblick in die Lebenswelt einer Spitzensportlerin bei der Polizei, haben wir Laura Gläsner, 25 Jahre alt, interviewt. Sie ist als Spitzensportlerin bei der Polizei Niedersachsen und derzeit im Fachkommissariat 2 bei der Polizeiinspektion Braunschweig eingesetzt.

In welcher Sportart bist Du aktiv?

Laura Gläsner: Ich mache Leichtathletik, 400m Hürden.

Seit wann betreibst Du Leichtathletik und wie bist Du mit dem Sport in Berührung gekommen?

Laura Gläsner: Ich habe 2004 mit dem Sport angefangen und bin damals über eine Freundin aus dem Kindergarten zu meinem jetzigen Verein gekommen.

Was motiviert Dich an Deiner Sportart besonders?

Laura Gläsner: Mir macht an den 400m Hürden vor allem die Komplexität der Disziplin sehr viel Spaß. Ich muss auf den Rhythmus, die Technik und Schnelligkeit sowie Ausdauer achten. Ich halte mir mein Ziel immer vor Augen - das motiviert mich besonders vor harten Trainingseinheiten!

Wie oft trainierst Du pro Woche?

Laura Gläsner: Ich trainiere 6-mal die Woche und insgesamt um die 20 Stunden pro Woche.

Wie sieht ein ganz normaler Alltag, Arbeits- und Trainingstag bei Dir aus?

Laura Gläsner: Nach dem Aufstehen und dem ersten Kaffee geht es zur Arbeit. Da meine Arbeitszeit aufgeteilt ist, auf 50% im Polizeidienst und 50% Training geht es dann mittags nach Hause um zu essen. Anschließend wird je nachdem wie das Wetter ist, in Helmstedt oder in Hannover (Laufhalle) ca. 3-4 Stunden trainiert.

Im Winter fahren wir 3x die Woche nach Hannover, um in der Halle trainieren zu können. Da ich dann meist erst gegen 21 Uhr wieder zu Hause bin, wird schnell gegessen und es ruft das Sofa, um noch eine Serie zu gucken.

Gibt es Tage, an denen Du eigentlich keine Lust zum Trainieren hast und wie motivierst Du Dich dann?

Laura Gläsner: Die gibt es auf jeden Fall! Ich versuche mir immer meine Ziele vor Augen zu halten. Ich habe zum Glück eine gute Trainingsgruppe, in der wir uns gegenseitig motivieren und gemeinsam auch mal leiden. Da mir das Training aber sehr viel Spaß macht, kommt das nicht allzu häufig vor!

Was waren für Dich die größten Erfolge und wann?

Laura Gläsner: Mein größter Erfolg waren die Jugendweltmeisterschaften 2014 in Eugene. Dort bin ich in die 4x400m Staffel gerutscht, da sich eine Läuferin verletzt hatte. In dem Finale haben wir den dritten Platz belegt.

Anschließend habe ich im Jahr 2015 bei der Jugendeuropameisterschaft teilgenommen und dabei über 400m Hürden den 4. Platz belegt.

Mit eines der schönsten Erlebnisse war die Teilnahme an der Staffelweltmeisterschaft der Aktiven auf den Bahamas.

Wie fühlt sich das Leben einer Spitzensportlerin in Zeiten von Corona an? Was vermisst Du besonders?

Laura Gläsner: Ich trainiere zurzeit ohne Trainingsgruppe, also nur mit meiner Trainerin. Besonders bei harten Trainingseinheiten oder Testläufen merkt man, dass ein Laufpartner fehlt. Gerade über 400m ist es wichtig sich gegenseitig zu ziehen, jetzt bin ich komplett auf mich alleine gestellt. Das hat natürlich auch positive Seiten, da ich mein Laufgefühl besser kennenlerne. Durch Corona und die teilweise Schließung der Trainingsstätten habe ich sehr viel draußen trainiert, auch bei Minusgraden, dadurch war unser Training eingeschränkt und wir konnten nicht viele schnelle Läufe machen. Auch das Verletzungsrisiko war sehr hoch bei den Temperaturen. Jetzt dürfen wir zum Glück wieder in der Halle im Olympiastützpunkt Hannover trainieren.

Hast Du noch Zeit für Hobbys?

Laura Gläsner: Ich versuche mir die Zeit auf jeden Fall zu nehmen. In der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung ist das leider nicht immer möglich. Wenn ich jedoch mal frei habe, fahre ich gerne Downhill Mountainbike. Im Urlaub bin ich gerne am Strand und surfe. Ebenfalls habe ich eine Vorliebe für Bücher und lese sehr viel - das geht zum Glück auch neben dem Training. ;)

Mehr zum Thema Spitzensport in der Polizei gibt es direkt beim Deutschen Polizeisportkuratorium DPSK unter www.dpsk.de